Ich, Laura, 18 Jahre alt, hatte nach dem Abitur keine wirkliche Idee, was ich nun tun sollte und absolutes Fernweh. Ich wollte weg aus der Kleinstadt, hinaus in die weite Welt! Was liegt da näher als nach Australien zu gehen. Unendliche Weite, große Städte und gute Wetter. Für das Land hatte ich mich schnell entschieden und auch das Au Pair Programm von IST überzeugte mich. Bereits im März begann ich gemeinsam mit IST und der australischen Partnerorganisation Smartaupairs eine Familie zu suchen. Bis ich dann Anfang Mai eine passende gefunden hatte. Ab Juli würde mein zu Hause in Perth in Western Australia liegen und ich würde mit meiner Gastmutter Linda und ihren Kindern Oscar (9) und Martha (6/7) zusammen leben. 12. Juli : Abi war bestanden, nun konnte es gleich nach dem Abiball losgehen. Ich begann meine Reise mit einem 12 Stundenflug. Nach einem dreistündigen Zwischenstopp in Singapur und 6 weiteren Flugstunden kam ich um 00:40 Uhr Ortszeit auf australischem Boden an. Nachdem ich die Immigration passiert und mein Gepäck eingesammelt hatte, trat ich aus der Tür und erwartete jemanden, der aussah, wie meine Gastmutter. Die folgende Geschichte soll euch nicht entmutigen, sondern bestärken. Alles ist lösbar und das schafft auch jeder. Also weiter: Dort war allerdings niemand. Ich dachte mir, da kommt bestimmt noch jemand, ich hatte vorher schon gehört, dass es die Australier nicht so mit der Pünktlichkeit haben und schließlich war es mitten in der Nacht. Als nach einer Stunde noch immer niemand aufgetaucht war, rief ich sie an. Es ging nur die Mailbox dran. Ich versuchte es noch zweimal, doch dann waren die 12 Euro auf meinem Handy vertelefoniert. Für die Telefonzelle hatte ich allerdings keinerlei Kleingeld. Was sollte ich nur machen? So begann mein Abenteuer Australien. Aber keine Angst, im nächsten Moment wendete sich alles. Eine Frau sprach mich an und fragte mich, ob ich auch auf einen Flug wartete. Ich erzählte meine Geschichte und sie gab mir einige Münzen, um noch einmal von der Telefonzelle anzurufen. Noch nicht mal einen Tag in Australien und schon wurde mein bisheriges Bild von den Australiern vollkommen bestätigt. Sehr freundlich, hilfsbereit und gastfreundlich. Ich rief also noch mal an, sprach meine Handynummer auf das Band und wartete. Einige Minuten später rief mich Linda zurück und entschuldigte sich und machte sich auf den Weg. Sie hatte sich einfach im Tag geirrt. So startete ich in Australien zwar nicht ganz problemlos, aber schon ein Stück vorbereiteter für weitere Katastrophen und Abenteuer. Doch so ein Vorfall ist nicht die Regel! Ich hatte meiner Gastmutter dieses Desaster sofort verziehen und ich verstand mich auch gleich super mit ihr. Die erste Woche verlief bei mir noch sehr entspannt, denn die Kinder waren mit dem Vater im Urlaub und ich konnte mir alles in Ruhe anschauen und mich einleben. Also stand natürlich Sightseeing, Strandbesuch und Umgebung erkunden auf dem Plan, aber auch Autofahren auf der linke Straßenseite, mit anderen Leuten, vornehmlich Au Pairs, in Kontakt treten und natürlich an die Sprache gewöhnen. Und dann wurde ich auf die Kinder losgelassen. Gleich am ersten Morgen war ich komplett auf mich allein gestellt, also Kinder wecken, eventuell beim Anziehen helfen, Frühstück machen, Lunchboxen vorbereiten, drauf achten, dass die Kinder alles dabei haben und dann natürlich zur Schule fahren. Ich ging mit etwas Bammel in diesen ersten Tag: Ich hatte nun noch nicht so viel Zeit mit den Kindern verbracht. Würde ich auch ja nichts vergessen, was unbedingt mit in die Schule muss, würde ich den Weg zur Schule wieder finden und respektieren mich die Kinder überhaupt? Das waren alles Fragen, die mir im Kopf schwirrten und natürlich war am ersten Tag und auch in den ersten Tagen noch alles etwas chaotisch. Aber gerade meine Hostkinder haben mir an den ersten Tagen noch mal alles immer wieder gesagt: "Laura, I want cheese on my wrap and not ham!" Wie sollte es anders sein, war ich vor lauter Angst, zu spät zu kommen, viel zu früh fertig mit den Kindern. So oder so ähnlich lief es morgens oft ab, am Nachmittag dann holte ich die Kinder wieder ab, brachte sie eventuell noch zu After School Activities und dann nach Hause. Half ihnen bei den Hausaufgaben, räumte auf und ab und zu kochte ich abends auch mal, was aber absolut nicht die Regel war. Außerdem gehörte auch das Sauberhalten der Küche und ganz selten auch abends mal babysitten. Was einem am Anfang noch schwierig vorkommt, also zum Beispiel, den Draht zu den Kindern zu finden und vorallem auch auf Englisch mit ihnen zu reden, wird nach einigen Wochen und vielleicht auch Monaten zur Routine und festem Tagesablauf. Man wird immer wieder vor unvorhersehbare Situationen gestellt, die einen selbst an diesen Herausforderungen wachsen lassen. Das Englisch verbessert sich enorm nach einigen Monaten, man weiß nach einiger Zeit, wie man mit den Kindern umgehen muss, damit sie einem nicht auf der Nase herumtanzen und natürlich baut man sich ein komplett neues Leben auf. Man lernt super schnell neue Leute kennen, von denen einige nach kurzer Zeit auch schon Freunde sind. Man sollte sich auf jeden Fall nicht im Haus verkriechen, sondern gerade in der von iST angepriesenen Facebook-Gruppe am Anfang etwas präsent sein und sich darüber mit anderen Au Pairs verabreden. Selbst für mich, einem relativ schüchternen Menschen, war es sehr leicht Leute kennenzulernen und mir dadurch dann auch einen festen Freundeskreis für die 6 Monate in der Gastfamilie aufzubauen und auch danach. Denn obwohl man 10000 km von Deutschland entfernt ist, sind viele der Au Pairs ebenfalls aus Deutschland. Gerade in Perth läuft man jedes mal in der Stadt einem/ einer Deutschen über den Weg. Ich kann einen Au Pair Aufenthalt total empfehlen, man lernt einfach so viel und so viel kennen. Menschenverstand, Menschenverständnis, eine andere Kultur und natürlichEnglisch. Ich bereue nicht ein bisschen meines Auslandsaufenthalts. Ich hatte eine super Familie, mit der ich hoffentlich auch weiterhin in Kontakt bleiben werde, habe an einem absolut unglaublichen und einmaligen Ort gewohnt, super nette und gastfreundliche Menschen kennen gelernt und ich habe nie den Drang gehabt nach Deutschland zurück zu wollen. Ich fand auch die Vermittlung von iST Sprachreisen kompetent und gut. Zu jeder noch so blöden Frage im Vorfeld, habe ich immer eine freundliche Antwort erhalten. Jedem, der über einen Au Pair Aufenthalt nachdenkt, würde ich sagen: Mach es! Es gibt keinen günstigeren Weg ins Ausland zu kommen und wenn man die Gastfamilie bewusst auswählt und sich seiner Aufgaben, die man zu erfüllen hat, im Klaren ist, wird dies immer eine unvergessliche Erfahrung, die man am liebsten mit allen teilen und nie wieder vergessen will. Seid mutig, eure Laura :) P.S.: Weitere Infos könnt ihr auf meinem Blogerfahren.
australia-in-my-heart.blogspot.de