Am 10. Juni war es soweit! Meine große Reise nach Australien konnte beginnen. Nachdem ich mich für meine Gastfamilie entschieden hatte und sie mich früher als eigentlich geplant haben wollten, ging es dann auch recht schnell los. Mit Übergepäck und vielen vergossenen Tränen stieg ich in den Flieger und verlies Deutschland für 6 Monate. Nach 20 Stunden Flug wurde ich Nachts um 2 von einem netten Mitarbeiter der Agentur vom Flughafen in das Haus meiner Gastfamilie gebracht. Anfangs dachte ich, ich sei im falschen Film, denn es war kalt und es regnete. Aber naja, es war nunmal mitten im australischen Winter. Im Haus meiner Gastfamilie wurde ich von meiner Gastmutter Nina und dem „alten“ Aupair empfangen und fiel sofort tot ins Bett. Am nächsten Tag wurde ich direkt von Rosie (5) aufgeweckt und lernte die ganze Familie kennen. Ich fühlte mich schnell wohl und schloss v.a. die Kinder gleich am ersten Tag in mein Herz. In der ersten Woche hatte ich noch ziemlich Heimweh, aber da das alte Aupair mir anfangs noch viel geholfen hatte, verging die erste Woche wie im Flug und ich verstand mich super mit der Familie. In den nächsten 4 Wochen ging ich jeden Vormittag in den
Sprachkurs nach Fremantle und konnte dort viele nette Leute (auch Aupairs) kennenlernen und mein Englisch schon mal etwas verbessern. In den Wochen war dann auch das Heimweh verflogen und ich fühlte mich schon fast wie zuhause. Nach dieser Zeit arbeitete ich dann von Montag bis Freitag vollzeit als Aupair. Ich machte den Haushalt (Wäsche machen, kochen, Staubsaugen) und kümmerte mich v.a. um die kleine Ruby (2), wenn meine Gastmutter nicht daheim war. Wir gingen an den Spielplatz, trafen uns mit anderen Kids, malten, spielten oder schwammen eine Runde im Pool. Nachmittags waren dann meistens auch die drei großen Kinder (Tom, 9 Jahre, Lily, 8 Jahre und Rosie, 5 Jahre) von der Schule daheim und wir spielten gemeinsam, oder ich hatte Freizeit. Es ist sehr einfach, als Aupair in Perth Anschluss zu finden. Allein in meiner Nachbarschaft wohnten 3 Aupairs und sonst gibt es auch überall Aupairs wie Sand am Meer. Ich hatte mich schon vorher im Internet erkundigt und hatte so schon mit mehreren Aupairs Kontakt gehabt. In meiner Zeit in Perth habe ich sehr viele tolle Freundschaften geschlossen und mit den meisten bin ich auch in Kontakt geblieben. Dadurch bekam ich auch kaum noch Heimweh. Falls es mich doch mal überkam, telefonierte ich viel mit meiner Familie und meinen Freunden in Deutschland und unternahm sehr viel in meiner Freizeit. Ob Strand, shoppen oder Kaffee trinken , langweilig wird es einem nie und man fühlt sich (fast) nie allein! Da das Wetter dann auch besser wurde, genoss ich meine Freizeit in Australien immer mehr. An den Wochenenden hatte ich meistens (bis auf einige Male Babysitten am Abend) frei und konnte die Zeit frei gestalten. Ich unternahm Ausflüge mit Freundinnen, aber die meiste Zeit verbrachten wir am Strand. Mit meiner Gastfamilie hatte ich sehr Glück und verstand mich super mit allen. Selbst wenn es ab und zu Verständnisschwierigkeiten oder kleinere Probleme gab, konnten wir diese zusammen schnell wieder lösen. Ich durfte zweimal mit ihnen in den Urlaub fahren. Einmal ging es auf eine Insel an der Shark Bay, ein wunderschöner Teil im Westen Australiens. Das andere Mal ging es „down south“, wo die Familie ein Ferienhaus hat. Es war beides Mal traumhaft schön und ich erlebte sehr viel mit ihnen. Sie gaben mir auch öfters frei und so konnte ich zwischendurch reisen und mit anderen Aupairs Australien erkunden. Wir machten Ausflüge an der Westküste (Rottnest Island, Pinnacles, Wave Rock...), flogen nach Queensland (Brisbane, Fraser Island und Goldcoast) und nach Bali. Als mich mein Freund 2 Wochen lang besuchen durfte, erlebten wir gemeinsam das Highlight: Wir machten einen Kurztrip nach Sydney – Eine echt tolle Stadt, die man unbedingt gesehen haben sollte! Nach einem halben Jahr in Australien verabschiedete ich mich schwerenherzens von meiner Gastfamilie und meinen neu gewonnen Freunden. Ich würde jedem, der überlegt, eine Zeit im Ausland zu verbringen, nur raten: NO WORRIES! Auch wenn mich das Heimweh das ein oder andere Mal überkommen hat, bereue ich es auf keinen Fall, denn die tollen Eindrücke überwiegen eindeutig und ich werde diese wundervolle Zeit nie vergessen! Svenja Kirchbauer