Am Donnerstag den 28. Oktober begann meine große und lange Reise nach Australien. Meine Familie hat mich mit meinem übergroßen Koffer zum Flughafen gebracht, der Abschied war sehr traurig und schwer. Als ich im Flieger saß hatte ich plötzlich etwas Angst, was mich denn jetzt alles erwarten wird. Aber das hat sich dann durch ein paar gute Filme im Flieger wieder gelegt. Ich bin Abends 8:00 Uhr Australischer Zeit angekommen und wurde von einer Damen der Phoenix Academy abgeholt. Die hat mich und ein anderes Au Pair zu unseren Homestay-Familien gebracht. Es war spät Abends und ich war nach dem langen Flug sehr müde und wollte eigentlich nur mit meiner Familie skypen und schnell ins Bett. Die erste Nacht war schlimm, ich konnte kaum schlafen, weil ich mich einfach so allein gefühlt habe. Doch dann kam der Morgen und ich bin mit meiner Homestay-Mum zum Swan River gefahren und sie hat mir ein paar wunderschöne Plätze in Perth gezeigt. Und schon war das Heimweg wie weggeblasen. Am Sonntag sind wir an den Strand zum baden gefahren. Die Strände in Western Australien sind wirklich AMAZING! Montag Morgen begann schließlich meine Sprachschule. Ich war total aufgeregt was mich nun erwarten würde. Als erstes traf ich das Au Pair wieder das mit mir vom Flughafen abgeholt worden ist und danach kamen noch viele andere Au Pairs, irgendwie alle aus Deutschland. Wir haben uns von Anfang an alle total gut verstanden und haben nach der Schule viel gemeinsam unternommen. Sind an den Strand gefahren, waren im Kings Park in Perth, sind shoppen gegangen und und und..... Unsere Schule war in Fremantle, das ist ein kleiner Stadtteil außerhalb Perth direkt am Strand. Freo ist wirklich super super schön. Mit einer der Deutschen Au Pairs war ich an einem Sonntag in Rottnest Island, das ist ca. eine halbe Stunde mit dem Boot von Freo entfernt. Dort Leben total verrückte Tiere. Die Quokkas sehen aus wie übergroße Ratten, haben jedoch ein Gesicht wie ein Känguru. Die Insel an sich ist super schön und wir sind den ganzen Tag mit dem Fahrrad von Strand zu Strand gefahren. Nun hat sich wirklich innerhalb 4 Wochen Sprachkurs eine richtige Freundschaft zwischen uns Mädls entwickelt und ich war ziemlich traurig, dass ich nun wieder von den Mädls getrennt worden bin. Meine Gastfamilie zu der ich als Au Pair hinkommen sollte, lebt etwas auf dem Land. Am Sonntag den 28. November wurde ich von meiner Gastfamilie abgeholt. Meine Gastmutter ist mit dem kleineren Jungen in einem großen 4WD angekommen. Die Autofahrt hat nicht ganz 3 Stunden gedauert. Dunsborough ist ca. 250 km südlich von Perth. Der kleinere von den Jungs hat mich während der Autofahrt schon fleißig über meine Hobbys und Lieblingstiere ausgefragt. Meine Gastmutter und ich haben uns auch die ganze Fahrt über unterhalten. Das war für mich auch kein Problem mehr, da ich ja schon ein ganzes Monat in Australien war, jedoch nicht ganz so viel Englisch geredet habe wie ich mir das vorgestellt habe, da so viele Deutsche Au Pairs in der Sprachschule waren. Allerdings hatte ich mit den Mädls so großen Spaß und ab und zu muss man sich eben auch einmal vornehmen mit den Deutschen Mädls Englisch zu reden. Die Einwohnerzahlt von Dunsborough steigt in den Sommermonaten sehr stark an, da viele Familien ihren Zweitwohnsitz im Süden haben und nur im Urlaub dort hinreisen. Dieses kleine süße Dunsborough hat mich vom ersten Tag an total überweltigt. Es war einfach so klein und einfach richtig Australien. Ich hatte Anfangs nur Angst, dass ich hier nie ein anderes Au Pair finden würde, doch da täuschte ich mich. Ich habe in Dunsborough eine super Freundin gefunden. Auch Au Pairs aus Perth die ich schon kennen gelernt habe sind mit deren Familien nach Dunsborough gekommen um Urlaub zu machen. Bevor meine Gastmum, der kleine Junge und ich an unserem Haus angekommen sind sagte ich zu meiner Gastmutter, dass ich nun schon seit einem Monat in Australien bin und noch kein einziges Känguru gesehen habe. Als wir in die Hofeinfahrt gefahren sind traute ich meinen Augen nicht, im Garten hoppelten ca. 5 Kängurus und ich konnte einfach nicht glauben dass ich das gerade wirklich sehe. Im Haus warteten schon die Zwillinge, der größere Sohn und mein Gastvater. Sie haben mich total lieb empfangen, aber die Mädls und der größere Junge waren noch etwas schüchtern. Oscar hat mir gleich als wir angekommen sind seine Hühner gezeigt, total lieb. Ich hatte ein eigenes Zimmer mit 2 Betten. Das Bad und ein Wohnzimmer im 1. Stock habe ich mit den Jungs geteilt. Die Familie hatte einen riesigen Garten mit einem kleinen See, der durch die Dürre jedoch nicht ganz befüllt war. In der Zeit als Au Pair habe ich mich hauptsächlich um die Zwillinge gekümmert. Meine Aufgaben: die Mädls und Jungs für die Schule bzw. Playgroup fertig machen, kleine Hausarbeiten, Babysitten, Kinderzimmer aufräumen, mit den Mädls spielen, auf die Mädls aufpassen wenn die Mutter unterwegs war oder die Mädls zur Playgroup oder zum Playground begleiten. Ich habe auch außerhalb meiner Arbeitszeit viel mit der Familie unternommen. Sind oft zum Lunch in eine Vinery gefahren, waren Kaffeetrinken in unserem Lieblingscafe, zusammen am Strand, haben Picknick mit Freunden gemacht und so weiter. Weihnachten war auch total crazy, weil ich einfach bei der Hitze nicht in Weihnachtsstimmung gekommen bin, aber es war richtig cool Weihnachten und Silverster in einem anderen Land mitzuerleben, wie dort Weihnachten abläuft. Am Christmas Eve sind mein Gastvater, die zwei Jungs und ich in einen katholischen Gottesdienst gegangen. Weihnachten ist in Australien ebenso wie in Amerika erst am 25. Dezember. An dem Tag haben wir groß aufgekocht, weil meine Gastmutter ein paar andere Familien in unser Haus eingeladen hat. Boxing Day ist in Australien der 2. Weihnachtsfeiertag. An dem Tag habe ich mich mit meiner Freundin, die ich in Dunsborough kennen gelernt habe, getroffen und wir sind zusammen mit ein paar Freunden auf eine Beach Party an den Smith Beach gefahren, das war richtig toll, einfach wie im Film. In Dunsborough und Umgebung gibt es unbeschreiblich schöne Strände, so etwas habe ich noch nie gesehen. Man musste zwar von unserem Haus ca. 5 Minuten mit dem Auto fahren, aber da ich das Auto meiner Gastfamilie jederzeit nutzen konnte war das kein Problem. Bei meiner Gastfamilie in Dunsborough hatte ich die schönsten Monate. Ich hätte mir keine bessere Gastfamilie wünschen können. Der Abschied war ziemlich schwer, tränenreich und traurig. Es ist nicht einfach zu Menschen mit denen man eine längere Zeit zusammengelebt hat und ins Herz geschlossen hat auf Wiedersehen zu sagen. Jetzt habe ich meine Gastfamilie schon ein halbes Jahr nicht mehr gesehen und ich vermisse sie so unwahrscheinlich und freue mich so wenn ich sie wieder sehen kann. Diese Familie ist eine 2. Heimat für mich geworden. Nach diesen 3 Monaten Au Pair bin ich mit einer Freundin aus der Sprachschule 2 Monate durch Australien und Neuseeland gereist. Ich kann nur eins sagen Australien ist ein atemberaubendes Land mit so viel unglaublichen Eindrücken in dem absolut nette und hilfsbereite Menschen leben. Ich liebe Australien und bereue es auf jeden Fall, dass ich meine Zeit dort nicht verlängert habe und ich rate jedem von euch diesen Schritt zu gehen und die Erfahrung zu machen, denn das ist eine Zeit die man in seinem ganzes Leben nie wieder vergisst