Alles begann mit einer kleinen Anmeldung bei iSt. Kurze Zeit später erhielt ich ein Schreiben und in dem hieß es, dass ich alle meine Unterlagen zusammenstellen soll. Das war innerhalb von einer Woche erledigt und sendete diese nach iSt zurück. Dann bekam ich einen Anruf nach wenigen Tagen und die Leute aus der Agentur meinten, dass gleich eine Familie anrufen würde. Das Gespräch mit meiner Gastmutter verlief gut und sie wollten mich als Au Pair einstellen und ich habe auch gleich zugesagt. Damit startete ich in ein halbes Jahr voller Spaß, Arbeit, Gastfreundlichkeit und vieles mehr. Als ich am Flughafen Heathrow in London ankam, wusste ich nicht, wie mein Gastvater aussieht, da ich keine Bilder von meiner Gastfamilie erhalten hatte. Ich wusste nur über eine E-Mail, dass er ein Schild mit meinem Namen am Flughafen hochhalten würde. Ok, dachte ich, dass schaffe ich schon. Als ich in der Wartezone ankam, stand er auch da und vom Flughafen fuhren wir mit dem Auto noch ein Stückchen in das Stadtviertel Brixton. Einen kleinen Kulturschock habe ich schon bekommen, da ich in Deutschland auf dem Land lebe und dann auf einmal in eine riesige Stadt namens London. Auf jeden Fall kam ich an und wurde gleich den weiteren Mitgliedern der Familie Bouchier- Hayes vorgestellt. Ich wurde sehr freundlich begrüßt, die Kinder waren jedoch noch ein wenig scheu. Gleich darauf besichtigte ich mit dem vorherigen Au Pair ein bisschen die Gegend. Völlig überraschend für mich war dann , dass wir gleich zur Oma meiner Gastkinder gingen und ich dort zum Abendessen eingeladen wurde. Ich fühlte mich gleich eingeschlossen. Alle waren da, auch die Tante, der Onkel und die Cousins der Kinder und auch deren Au Pair, die ebenfalls aus Deutschland kam. Mit ihr habe ich mich auch sofort verstanden und wir sind noch heute gute Freunde. Es war eine schöne Runde. Später dann bin ich auch in mein Bett gefallen, da ich schon früh morgens aufgestanden war, um rechtzeitig beim Flieger zu sein. Den Tag danach zeigte mir das vorherige Au Pair, welche Aufgaben anstehen, sobald die Familie aus dem Haus ist. Putzen, Betten machen, Wischen, Aufräumen. Und dann hatte ich den ganzen Vormittag über frei, denn meine Gasteltern gingen zur Arbeit, die beiden älteren Kinder (Delphi (9) und Seraphi (6)) zur Schule und das kleinste Kind (Hebe (2)) wurde Tagsüber von einer Tagesmutter betreut. Die Zeit vormittags konnte man gut nutzen, um entweder in die
Sprachschule zu gehen oder sich einfach die Stadt anzuschauen. Denn London ist ja nicht gerade klein. Nachmittags um drei wurden dann die Kinder von der Schule geholt und bis die Eltern dann von der Arbeit wiederkamen, habe ich auf die beiden ältesten aufgepasst. Mit ihnen gespielt, in den nahegelegenen Park gegangen oder einen Kinoausflug gemacht. Abends bevor die Eltern wieder kamen, sollten die Kinder das Abendessen bekommen und ein Bad genommen haben. Das war manchmal ein wenig stressig, da die Kinder nicht wirklich immer Lust hatten auf ein Bad. So verlief eigentlich jeder Tag wieder aufs neue. Die Routine war bald drin. Ab und zu dann abends mal Babysitten. Das war sehr einfach, da die Kinder sehr pflegeleicht waren. Ich habe mich sehr wohl gefühlt und es war eine tolle Zeit. Die werde ich auf jeden Fall vermissen. Deswegen flog ich wenige Monate nach meinem Aufenthalt noch einmal hin, um alle noch mal zu besuchen. Zum einen meine Gastfamilie, die immer ein offenes Ohr für mich hatte. Dann meine Gastoma, die sehr gut kochen konnte und bei der ich herzlich willkommen war. Und der wichtigste Grund waren meine neuen Freunde, die ich dort kennengelernt habe. Wir haben fast jedes Wochenende was zusammen unternommen. Haben gefeiert, sind in eine Roller Disco gegangen, haben Ausflüge unternommen in Museen oder andere Stadtteile von London besichtigt. Ich finde, dass ich meine Zeit sehr gut genutzt habe und die Freunde, die ich vielleicht in Deutschland durch die Entfernung verloren habe, habe ich in England gewonnen. Diese Zeit würde ich nie im Leben missen wollen, aber ich bin auch froh wieder bei meiner Familie zu sein, denn ein bisschen Heimweh kommt bei jedem auf. Miss LONDON, Astrid