Auf die Idee für ein Jahr ins Ausland zu gehen, kam mir während meiner Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten. Als ich das erste Mal nach England flog, habe ich mich direkt in das Land, die Leute und die Kultur verliebt. So war es für mich außer Frage, wo ich mein Auslandsjahr verbringen wollte. Nach eingehender Prüfung mehrerer zur Verfügung stehender Au-Pair Vermittlungsagenturen, entschloss ich mich letzten Endes für iST-Sprachreisen. Nachdem ich meine Unterlagen angefertigt und eingereicht hatte, war ich angenehm überrascht, wie schnell mir passende Gastfamilien angeboten wurden. Schnell fiel meine Wahl auf eine Großfamilie mit fünf Kindern im idyllischen Village Abinger Common in Süd-Ost England. Nach mehreren E-Mail Kontakten und persönlichen Telefongesprächen war es dann soweit. Mitte März stieg ich in das Flugzeug, das mich nicht nur nach London-Gatwick, sondern auch in ein Jahr der Erfahrungen und Überraschungen bringen sollte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Meine Gastfamilie war in Besitz eines großen, typischen Hauses, in dem mir ein wirklich tolles Zimmer unter dem Dach zugewiesen wurde. Während des gesamten Aufenthaltes war es auch wirklich MEIN Zimmer; es wurde stets angeklopft, um mir auch meine Privatsphäre zu respektieren. Dass mein Zimmer unter dem Dach war, war wirklich vom Vorteil. Mit fünf Kinder im Alter zwischen zwei und zehn war es im Haus niemals langweilig. Die Kinder waren allgemein beliebt, so dass auch stetig andere Kinder mit im Haus herumtollten. Eine super Gelegenheit um zu lernen, Englisch fließend sprechen zu lernen. Ich war schließlich darauf angewiesen, mich mit allen Kindern zu unterhalten ;-) Doch neben dem Spaß war natürlich auch die Hausarbeit zu erledigen; so z.B.: Die Kinder morgens in die Schuluniformen stecken, sie zur Schule bringen und auch abholen, auf sie aufpassen, Mahlzeiten vorbereiten, die Räume aufräumen, bügeln, staubsaugen etc. Meine „Arbeitswoche" fing montags an und endete am Freitag. Doch Gelegenheiten auch unter der Woche mal frische Luft zu schnappen, gab es genügen. So war ich ein, zwei Mal unter der Woche in den anliegenden Nachbardörfern, um dort ein bisschen zu shoppen, schwimmen zu gehen, oder das Fitnessstudio zu besuchen. Auch abends war meistens für Unterhaltung gesorgt. Wenn ich abends nicht mehr benötigt wurde, traf ich mich mit Bekannten aus dem Village um ins Kino zu fahren, ein Glas Bier zusammen zu trinken oder auch einfach um den ansässigen Pub zu besuchen. Auf diese Weise war es nicht erstaunlich, dass die Sprache immer leichter von den Lippen ging. Auch Kontakt zu anderen Au-Pairs waren leicht geschlossen. So waren die meisten Wochenenden einfach nur da um sich zu treffen, deutsch zu reden, und die überall auf der wunderschönen Insel verstreuten Sehenswürdigkeiten abzuklappern und halt alles zu machen, was man machen kann, wenn man das gesamte Wochenende Zeit für sich selbst hat. So war es kein Wunder, dass das Jahr wie um Flug verging. Es stimmte mich traurig, zu wissen, dass alles was ich mir aufgebaut hatte, nun zu Ende war. All die Freundschaften, nicht nur mit anderen Au-Pairs, sondern vor allem mit den Engländern, sind mir extrem wichtig geworden. Ich habe wirkliche Freunde getroffen, deren Kontakt ich auch nach der Au-Pair Zeit nicht verlieren möchte und will! So ist jetzt schon ein Urlaub bei einer englischen Freundin für den Herbst geplant. Rückwirkend kann ich also jetzt wirklich nur sagen, dass das Jahr in Großbritannien, einfach nur eine unvergessliche Erfahrung war und immer noch ist. Nicht nur, dass sich meine Sprachkenntnisse erheblich verbessert haben, nein, es war vor allem das Kennenlernen der anderen Kultur und das Sammeln der Erfahrungen, dass das Jahr auszeichneten. Ich bin so glücklich, dass ich mich entschlossen hatte, diesen Schritt zu gehen, weil ich weiß, dass es für mich eine wunderschöne Erinnerung fürs Leben bleiben wird! Danke iST! Nathalie Samman