Erfahrungsberichte aus Spanien

Reizt dich das spanische Leben in all seiner Vielfalt? Möchtest du Sonne, Kultur und Meer von den faszinierenden Pyrenäen im Norden bis nach Andalusien im Süden in vollen Zügen genießen? Egal, bei welcher Gastfamilie du deinen Au Pair Aufenthalt verbringst, die Erlebnisse wird dir keiner mehr nehmen können. Schaue selbst in den Erfahrungsberichten unserer Au Pairs und lass dich von ihren Erlebnissen begeistern.

Cadiz: Quynh Anh

Hola an alle zukünftigen Au Pairs ! Ich bin Quynh Anh und möchte euch hier über meinen 5-monatigen Aufenthalt in El Puerto de Santa Maria/ Spanien berichten. El Puerto de Santa Maria wird euch vielleicht nicht gleich etwas sagen- so ging es mir am Anfang auch, als ich die Anfrage von meiner Gastfamilie bekommen habe. Ich wollte in eine Großstadt, am besten nach Madrid, weil ich Vorurteile hatte und dachte, dass man nur dort etwas erleben kann und Spanien am besten kennenlernt. Dass ich mich am Ende doch für die kleine Stadt El Puerto de Santa María im Süden Andalusiens entschieden habe, habe ich noch keine einzige Sekunde bereut. In meinem Text erfahrt ihr, was mir alles besonders gefallen hat und, wer weiß, vielleicht ist Andalusien ja auch der perfekte Ort für EURE Au Pair- Zeit :)

Die spanische Kultur In Andalusien erlebt ihr spanische Kultur vielleicht so intensiv wie in keiner anderen Region Spaniens.  Es scheint manchmal als sei die Zeit in Andalusien einfach stehengeblieben. Statt Hochhäusern stehen hier antike Gebäude, auf den Straßen ziehen statt Autos auch einmal Pferdekutschen an einem vorbei und statt ausländischem Essen findet ihr eine Riesenauswahl an spanischen Tapas an jeder Ecke (und das für im Schnitt 2 Euro pro Gericht). Etwas anderes Einmaliges, was ihr nur in Andalusien findet, sind die alljährlichen berühmten Ferias (eine Art Stadtfest mit Jahrmarkt). Sie sind riesengroß aufgezogen und haben mich völlig umgehauen. Wirklich jede Frau/jedes Mädchen trägt der Tradition nach ein Flamencokleid, und den ganzen Tag lang wird nur getanzt, gesungen und gegessen. Wer andalusisch versteht, versteht jedes andere spanischOftmals wurde mir gesagt, dass der andalusische Dialekt der wohl am schwierigsten zu verstehende spanische Dialekt ist.  Und ich kann bestätigen, dass es manchmal wirklich eine Herausforderung ist zu entschlüsseln, was die Andalusier einem mitteilen möchten. Dennoch habe ich den Dialekt geliebt und oftmals einfach nur gestaunt und gelacht, wie sehr die Menschen nuscheln, Buchstaben verschlucken etc. und trotzdem in der Lage sind sich zu verstehen.  Doch auch wenn Ihr am Anfang vielleicht Probleme habt, die Menschen dort sind so herzlich, dass ihr euch nie für eure anfänglichen Sprachprobleme schämen müsst. Womit wir beim nächsten Thema wären.Die Andalusiersind ein unglaublich entspanntes und herzliches Volk. In El Puerto de Santa María, wo ich gewohnt habe, wirkte auf mich jeder einfach nur glücklich und entspannt. Auf den Straßen wird laut geredet und gelacht und einfach die Sonne genossen (die dort übrigens schon ab Februar scheint). Man hat die Herzlichkeit regelrecht gespürt. Die Andalusier empfand ich außerdem als sehr gastfreundlich – sie haben immer einen lustigen Spruch auf den Lippen und geizen nicht mit Komplimenten. Das Einzige, was euch vielleicht von Zeit zu Zeit zu Schaffen machen kann, ist die Zeit selber. Pünktlichkeit wird nämlich nicht sehr groß geschrieben. Jeder kommt wann und wie er will – auch die Busfahrer :)Die Städte und Landschaften Was die Städte und Landschaften angeht, habe ich in meiner kurzen Zeit dort wirklich wahnsinnig viel gesehen. Ihr könnt euch ganz einfach für wenig Geld ein Auto mieten und die Region selbst erkunden. Es gibt viele Bergregionen, wo ihr die berühmten „weißen Dörfer“ sehen könnt. Aber auch die großen Städte, wie z.B. Sevilla (für die Romantiker unter euch;) ), Córdoba (für die Kulturell-Interessierten) oder Granada (für die Alternativen) haben ihren eigenen, ganz besonderen Flair, den euch eine modernisierte Großstadt nicht bieten kann. MEIN TAGESABLAUF Und nun kurz zu meinem Tagesablauf dort. Früh bis mittags bin ich auf die TRINITY Sprachschule im Zentrum gegangen, um Spanisch zu lernen und ab 17 Uhr, wenn mein Gastkind Gabriel (6 Jahre) kam, war ich dann Au Pair. Meine Aufgaben bestanden darin mit ihm Hausaufgaben zu machen, ihm Essen zu kochen, mit ihm zu spielen und schlussendlich ihn zu baden, ins Bett zu bringen und eine Gute-Nacht-Geschichte vorzulesen. Alles einfache Aufgaben, die ihr sicher auch machen müsst. Ich musste 5mal die Woche auf ihn aufpassen, das Wochenende hatte ich komplett frei. Die Zeit habe ich genutzt um Ausflüge zu unternehmen, meist mit anderen Au Pairs oder Erasmus Studenten, die ich beim Weggehen schnell kennengelernt habe. Mit meiner Gastfamilie hatte ich großes Glück, denn es hat alles zu 100% gepasst.  Wenn ihr 1. eure Sprachkenntnisse ausbauen wollt, 2. ein anderes Land näher kennenlernen wollt und 3. verantwortungsbewusst seid, ist eine Stelle als Au Pair genau das Richtige für euch, denn ihr habt ein Dach über dem Kopf, müsst euch nicht um eure Versorgung kümmern und habt genug Zeit, um alles zu erkunden und die Sprache zu lernen. Im Gegensatz dazu müsst ihr eben auf die Gastkinder aufpassen. So läuft das nun einmal und wer nur seine Vorteile sieht und nur die Feierei im Kopf hat, sollte vielleicht eher Partyanimateur werden. Denn wie gesagt, als Au pair habt ihr Pflichten, denen ihr nachgehen müsst - denen ihr aber auch gerne nachgeht, wenn euch von vorne herein klar ist, was auf euch zukommt. Im Schnitt bekommt ihr 40-70 Euro Taschengeld pro Woche, was zum Leben eigentlich echt ausreichend ist. Für Städtetrips etc. habe ich immer von meinem eigenen Geld etwas dazugenommen, was sich aber am Ende auch immer gelohnt hat. Zum Schluss: Habt keine Vorurteile gegenüber kleineren Städten Spaniens, die ihr nicht kennt. Natürlich, Madrid oder Barcelona sind der Wahnsinn, aber auch weniger bekannte Städte/Regionen stehen den großen Städten in nichts nach. Ganz im Gegenteil, während Großstädte oftmals sogar sehr stressig sind und vom Lebensstil her anderen Metropolen ähneln, findet man z.B. in Andalusien sehr viel weniger Touristen und kann ganz gemütlich einen Einblick in die echte spanische Kultur und Tradition bekommen. Habt keine Angst, dass ihr keinen Anschluss findet. DAS WICHTIGSTE ist es wirklich eine Familie zu finden, in der man sich wohl fühlt. Der Rest regelt sich fast von alleine. Meine Gastfamilie hat mir geholfen eine Sprachschule und eine Tanzgruppe zu finden. Und dort habe ich dann sehr schnell viele neue Leute kennengelernt. Eins führt also zum anderen.:-)  Was ich euch empfehlen kann, ist vorher mit eurer Gastfamilie zu skypen. So merkt ihr sofort, ob es passt oder nicht! Wenn Ihr noch andere Fragen habt, dann könnt ihr mir jederzeit eine E-Mail schreiben und ich schaue, ob ich euch helfen kann :)  lengoc.quynhanh(at)hotmail.com Das war’s und ich wünsche euch viel Spaß – vielleicht sogar auch in Andalusien ;)

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