Hallo ihr da Draußen! Ich bin Carina, 20 Jahre alt, und habe gerade 10 Monate als Au Pair in Neuseeland verbracht. Für mich stand schon seit Jahren fest, dass ich nach dem Abitur erst mal weg und am besten dabei noch mein Englisch verbessern möchte. Aber „auf welche Art“ und v.a. welches Land sollte es sein? Es gab so viele Länder und Möglichkeiten. Work&Travel, Backpacking, Au Pair, Sprachreise, … In England, Irland, Australien, Neuseeland, Kanada oder den USA?
Letztendlich habe ich mich dazu entschieden, als Au Pair nach Neuseeland zu gehen. Kinder haben mich schon immer fasziniert und mit und von ihnen lernen zu können sowie für sie ein wichtiger Bestandteil ihres Lebens zu sein, stellte ich mir sehr schön vor. Außerdem hat man als Au Pair eine „Familie“, die einen unterstütz und aufnimmt, ein festes Einkommen sowie einen Platz zum Schlafen und die Möglichkeit, die Kultur und Menschen eines anderen Landes am besten kennen zu lernen. Eine Familie war schließlich auch schnell gefunden und schon bald ging mein Abenteuer los. Die nächsten 10 Monate sollte ich mit Kinderhüten, Kochen und Putzen verbringen. Ich wurde von Anfang an herzlich von den Kiwis aufgenommen und habe die lockere und offene Art der Kiwis schnell zu schätzen gelernt. Ich würde das Leben in Neuseeland und die Kiwis in einem Wort als „laidback“ beschreiben. Meine Gastfamilie war von Anfang an besorgt um mich und hat versucht, mir die Umstellung und das Einleben so angenehm wie möglich zu gestalten. Nicht selten saßen wir bis spät am Tisch oder vorm Fernseher und haben einfach nur gequatscht. Die Kids haben mich auch super aufgenommen und ich hatte mich schnell an den Alltag als Au Pair gewöhnt. Morgens alle fertig machen, Frühstück zubereiten und alle zur Schule bringen, danach Hausputz und mittags alle wieder abholen. Schnell etwas zu Essen gemacht und die Hausaufgaben erledigt, um den Rest des Nachmittages mit Spielen zu verbringen. Abends dann noch Dinner kochen und schon war ein ganz normaler Arbeitstag vorbei. Die ersten 2 Monate vergingen sehr schnell und ich fühlte mich wohl – bis sich meine Gasteltern wegen gesundheitlicher und finanzieller Probleme kein Au Pair mehr leisten konnten. Zuerst wusste ich nicht weiter und war traurig, aber ich musste in eine neue Familie. Dank der Partneragentur vor Ort war auch schnell eine neue Familie gefunden, die mir mit ihren zwei wundervollen Jungs die restlichen 8 Monate zu einer unvergesslichen Zeit gemacht haben. Ich habe sehr viel gelernt – über mich, andere Kulturen und auch im Englischen. Außerdem hatte ich nie das Gefühl „alleine“ zu sein. Schließlich hatte ich zwei wunderbare Familien, die Agentur, die mich immer unterstützt hat und dank Facebook und regelmäßigen Au Pair Meetings von Anfang an Kontakt zu anderen meines Alters. Auf diese Art und Weise waren schnell „neue Freunde“ und Reisepartner gefunden und ich werde diese 10 Monate als eines der besten Erlebnisse und Erfahrungen in Erinnerung behalten!
Für Neuseeland habe ich mich schließlich entschieden, da mich die Ferne gereizt hat und ich nur Gutes und Schönes von dem Land gehört habe. Außerdem war es möglich, 10 Monate als Au pair zu bleiben anstatt mindestens 12 Monaten, wie es z.B. in den USA Pflicht ist. Ich habe meine Entscheidung nicht bereut und mich in das Land verliebt. Ich kam ohne Erwartungen an das Land und wurde von der Vielseitigkeit des Landes überwältigt. Von grünem Weideland, saftigen Wäldern mit Farnen und Palmen, über Hochgebirge mit Schnee und Gletschern, Fjorden und Seen zu weißen und schwarzen Sandstränden – in Neuseeland lässt sich für jeden Geschmack etwas finden. Während es im Winter oft regnet und man selten trocken bleibt, scheint im Sommer die Sonne und egal wo man in Neuseeland ist, ist der Strand nie weit. In Neuseeland wird Outdoor großgeschrieben und wenn man dann schon mal hier ist, ist es nach Australien oder eine der Inseln im Südpazifik auch nicht mehr weit…
Ich kann sowohl das Land, als auch die Erfahrung und das Leben als Au Pair, nur empfehlen! Es ist eine ganz besondere Erfahrung und auch wenn es am Anfang vielleicht ungewohnt oder schwer ist, macht es und haltet es durch! Am Ende wollt ihr nicht mehr gehen. Zum Abschluss jetzt einfach nochmal ein paar Fakten, die ich persönlich jedem nahelegen würde, der sich überlegt, als Au Pair nach Neuseeland zu gehen:
1. Man ist als Au Pair sowohl Teil der Familie als auch Angestellte und sollte offen, ungezwungen und anpassungsfähig sein. Wie in jeder Familie gibt es Hochs und Tiefs und man muss sich gegenseitig erst mal kennen lernen.
2. Es ist egal, wo in Neuseeland das „neue Zuhause“ ist. Ob Farm oder Stadt – Neuseeland ist wunderschön und die Familie ist wichtiger als der Ort, an dem ihr Haus steht.
3. Ohne Auto ist man in Neuseeland ziemlich abgeschnitten.
4. Die Kiwis sind total offen und immer hilfsbereit. Mit ihnen in Kontakt zu kommen ist nicht schwer und ihr Englisch ist sehr verständlich. Ausdrücke wie „sweet as“ und „luv“ werden schnell zur Gewohnheit und Kiwis sind meist barfuß. Einfach keine Scheu haben und drauf los quatschen!
5. Neuseeland ist unglaublich und einzigartig. Lasst euch auf das Land ein und es wird euch verzaubern.
6. Lasst euch einfach auf alles ein. Die Familie, die Kids, das Land, die Menschen, … Wenn es einmal schwierig wird habt ihr immer einen Ansprechpartner, der euch hilft und zuhört denn sowohl die Familie, als auch die Partneragentur und anderen Au Pairs wollen, dass ihr eine schöne Zeit in Neuseeland habt.
Ich werde meine Zeit als Au Pair und in Neuseeland nie vergessen und hoffe sehr, dass meiner Erfahrung euch ein bisschen weiter hilft.
Cheers,
Carina