Ein Jahr Neuseeland- die Entscheidung stand fest und das Abenteuer konnte beginnen. Während meiner ABI- Phase wusste ich auf der einen Seite noch nicht was ich studieren soll und auf der anderen Seite hätte ich gerne eine Auszeit im Ausland gehabt, um neue Erfahrungen zu sammeln und um herauszufinden wohin mein Weg in die Zukunft gehen soll. Ich wollte unbedingt Au- Pair werden aber ich musste mich nur noch entscheiden wohin die Reise führen sollte. Es sollte ein englischsprechendes Land sein, um auch meine Sprachfähigkeiten zu verbessern. Doch nach England zog es mich nicht. Nachdem ich dann die Broschüre von IST zugeschickt bekommen habe, war die Entscheidung ganz spontan gefallen. Neuseeland…wow… ich wollte schon immer mal nach Neuseeland…es sollte doch so ein bezauberndes Land sein. Ein Jahr Neuseeland als Au- Pair am anderen Ende der Welt…eine große Herausforderung aber ich wollte es nach langen Überlegungen wagen. Also meldete ich mich bei IST an. Es dauerte auch nicht lange und schon hatte ich alle Unterlagen. Referenzen, Brief an die Gastfamilie, Bilder, internationaler Führerschein, Visum usw. organisierte ich und schickte meine Bewerbung mit all den Unterlagen zurück an IST. Ich war sehr zufrieden mit der Hilfe von IST. Egal bei welchen Dingen ich mir unsicher war ich konnte immer anrufen und meine Ansprechpartnerin meldete sich des Öfteren bei mir und erkundigte sich nach dem Verlauf sowohl in Deutschland als auch in Neuseeland. So jetzt war Warten auf eine Gastfamilie angesagt! Nach ca. 3 Wochen meldete sich dann die Organisation bei mir und hatte eine Gastfamilie aus Auckland mit zwei Kindern. Total aufgeregt laß ich zusammen mit meiner Familie den „Host Family Letter“ durch und schaute mir die Bilder an. Der erste Eindruck war gut ich war schon ganz gespannt mit der Familie zu telefonieren, um herauszufinden, ob die Chemie zwischen uns stimmt. Nach mehreren Telefonaten war die Entscheidung getroffen und ich stimmte zu. Im August ging dann meine Reise los. Nach einem schweren und sehr tränenreichen Abschied von Zuhaue war ich endlich in Neuseeland angekommen. Ganz nervös und aufgeregt, wurde ich von meiner Gastfamilie und den Zwei Kindern, Cameron 10 Jahre und Tamzin 6 Jahre, am Flughafen empfangen. Die Kinder hatten meinen Namen auf große Plakate geschrieben und sind mir sofort in die Arme gefallen. Mein „ Zuhause“ auf Zeit war nun in Whangaparaoa, Stanmore Bay, eine halbe Stunde von Auckland City entfernt. Mein Tag als Au- Pair begann mit dem Zurechtmachen der Lunch- Box. Danach habe ich die Kinder in die Schule nach Browns Bay (25 Minuten Entfernung) gefahren. Das Autofahren war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig aber mit der Zeit wurde ich mit dem Linksverkehr immer vertrauter und sicherer. Wieder zurück habe ich alle Aufgaben im Haushalt erledigt. Küche sauber machen, Staubsaugen, Spülmaschine ein- und ausräumen, Wischen, Fenster putzen, Kinderzimmer aufräumen, Wäsche waschen, aufhängen, zusammenlegen und bügeln und leichte Gartenarbeit gehörten zu meinen alltäglichen Aufgaben. Am Nachmittag habe ich dann die Kinder wieder von der Schule abgeholt und mich mit Ihnen beschäftigt. Wir sind oft zusammen an die wunderschönen Strände gegangen, auf den Spielplatz, ins Schwimmbad oder haben zu Hause einfach ein wenig gebastelt, im Garten gespielt und darum gealbert. Die Erziehung in Neuseeland war für mich anfangs sehr ungewohnt, da die Kinder sehr locker und frei erzogen werden. Die Zeit mit den Kindern war immer sehr schön, abwechslungsreich und vor allem abenteuerlich. Am Abend habe ich dann das Abendessen zubereitet und den Abwasch erledigt. Die Esskultur in Neuseeland ist anders und ich habe viele leckere deutsche Sachen, besonders das deutsche Brot vermisst. Aber man überlebt es! :-) Dann habe ich die Kinder ins Bett gebracht und Ihnen eine Gute Nacht Geschichte vorgelesen. Nach mehrfachen liebevollen Umarmungen, was sehr rührend war, konnte ich mich dann auch zurückziehen und endlich mit meinen Lieben in Deutschland skypen. Über die 10 Monate in Neuseeland hatte ich immer starkes Heimweh und es fiel mir oft nicht leicht. Aber durch Skype und E- Mail Kontakt war ich meiner Familie und meinen Freunden ein Stückchen näher und konnte daraus wieder neue Kraft, Mut und Motivation für den nächsten Tag schöpfen. Außerdem hatte ich sehr guten Kontakt zu anderen Au- Pairs in meiner Gegend. Wir haben viel zusammen unternommen, hatten stets Spaß und haben viele gute aber auch schlechte Erfahrungen ausgetauscht. Der Kontakt zu den anderen Mädels hat mir ebenfalls geholfen mein Heimweh zu überstehen, da die Mädels oft die gleichen Alltagsprobleme und Sorgen hatten wie ich. Die gemeinsamen Ausflüge am Wochenende waren eine spaßige und aufregende Abwechslung. Mit der Gastfamilie hatte ich ein gutes Verhältnis. Karen (41 Jahre) und Milton (43 Jahre) besitzen eine eigene Firma und importieren luxuriöse Wohnwagen aus den USA. Die Gastfamilie hat mich auf einige Ausflüge mitgenommen und so wurde ich schnell „Teil der Familie“ auf Zeit. Auch die Eltern meiner Gastfamilie konnte ich kennenlernen und wurde herzlich von Ihnen aufgenommen. Außerdem hatte ich guten Bezug zu den Nachbarn ( „echte Kiwis“ ) meiner Gastfamilie wo ich des Öfteren auch mal beim Babysitten ausgeholfen habe. Während meiner Zeit in Neuseeland kamen mich auch mein Bruder und seine Freundin besuchen worüber ich mich rießig freute. Wir haben gemeinsam die Südinsel bereist und hatten eine unglaublich tolle Zeit zusammen. Einfach ein traumhaft schöner und unvergesslicher Urlaub! Das Jahr als Au- Pair in Neuseeland gab mir die Chance mein Englisch zu verbessern. Ich besuchte zwei Mal die Woche morgens für 3 Stunden einen
Sprachkurs an einem lokalen College. Es bereitete mir sehr viel Spaß und außerdem lernte ich weitere junge Leute aus der ganzen Welt kennen. Des Weiteren habe ich erfolgreich den IELTS- Test( internationaler anerkannter Englischtest) absolviert. Au- Pair in Neuseeland zu sein war für mich eine große Herausforderung mit Höhen und Tiefen aber ich kann mit Stolz sagen „ Es war ein super Jahr“! Ich sehe viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel, habe so viele neue Erfahrungen gesammelt, bin selbstbewusster geworden und hatte die Möglichkeit ein faszinierendes Land zu bereisen. Aber vor allem hatte ich eine wundervolle Aufgabe zwei liebevolle Kinder zu betreuen und Ihnen auch etwas von meinen Werten mit auf den Weg zu geben. Wagt den Schritt- Ich kann es nur jedem empfehlen- Ihr werdet es nicht bereuen! Werdet Au- Pair in Neuseeland, im Land der langen weißen Wolke!!! Frauke Nöll