Hallo,
ich heiße Maike, bin 20 Jahre alt und habe 6 Monate als Au Pair in Auckland, Neuseeland gelebt. Meine Zeit war sehr aufregend und ich habe viele Erfahrungen gesammelt und es gab viele Momente, an die ich noch sehr gerne zurück denke.
Meine Gastfamilie hat in Titirangi, einem Stadtteil von Auckland gewohnt und ich habe auf ein 5-jähriges Mädchen aufgepasst. Dadurch, dass der Gastvater ein Maori ist und meine Gastmutter von Tonga, einem Inselstaat im Südpazifik abstammt, habe ich viel über die Kultur und Traditionen gelernt. Neuseeland ist zwar sehr europäisch geprägt, aber trotzdem spielt die Kultur der Maoris noch eine sehr große Rolle und es ist einfach interessant etwas über die Kultur kennen zu lernen, die Sprache auszuprobieren, mal einen Kapa Haka zu machen oder etwas zu essen, dass man von zu Hause nicht kennt.
Die Arbeit als Au Pair hatte viele schöne Momente, zum Beispiel als meine Gasttochter Fahrrad fahren gelernt hat oder wenn wir stundenlang gespielt haben ohne dass uns langweilig wurde. Der Tag, an dem sie eine Babykatze geschenkt bekommen hat, war auch etwas ganz besonderes. Es gab natürlich auch Momente, in denen man sich Herausforderungen stellen muss und nicht die Geduld verlieren darf. Einmal hat meine Gasttochter sich den Arm gebrochen und zwischendurch war sie auch krank. All das sind Situationen, mit denen man bei Kindern rechnen muss und bei denen man als Au Pair dann flexibel und einsatzbereit sein muss, um die Familie weiterhin zu unterstützen.
Unser Alltag sah folgendermaßen aus: Ich habe sie morgens zur Schule gebracht und nachmittags wieder abgeholt. Anschließend habe ich ihr bei den Hausaufgaben geholfen und wir haben viel zusammen gespielt oder gebacken. Abends habe ich für uns gekocht und danach haben wir den Abend oft gemütlich zusammen ausklingen lassen mit einem Film oder wir haben Bücher gelesen, bis meine Gastmutter nach Hause kam. Meiner Gasttochter hat es auch viel Spaß gemacht deutsche Wörter und Sätze zu lernen. Sie hat schnell Fortschritte gemacht, sodass wir sogar Uno auf Deutsch spielen konnten und sie konnte Gespräche, die ich mit anderen Au Pairs auf Deutsch geführt habe teilweise verstehen. Dafür hat sie mir Wörter der maorischen Sprache beigebracht und natürlich haben sich meine Englischkenntnisse deutlich verbessert.
Vormittags hatte ich Freizeit, die ich damit genutzt habe ein Praktikum in der Grundschule in meinem Ort zu machen. Auch das hat mir viel Spaß gemacht und ich habe viel gelernt, denn das Schulsystem ist sehr anders als bei uns in Deutschland und auch dort lernen die Kinder die maorische Sprache und Kapa Haka Choreographien. Die Lehrer und Kinder sind interessiert und freuen sich Geschichten aus Europa zu hören. Außerdem lernt man viele Eltern der Kinder kennen und kann somit für die Kinder Verabredungen organisieren oder Ausflüge zum Strand oder zu Spielplätzen in der Nähe.
An den Wochenenden haben wir oft mit anderen Au Pairs Ausflüge gemacht zu Stränden oder anderen Naturphänomenen, die man in ganz Neuseeland findet. Die wunderschönen Strände an der Westküste, Wasserfälle, Glühwürmchenhöhlen, Segeltouren, thermale Quellen, Vulkane oder Erlebnisse wie das Tongariro crossing sind unvergesslich und atemberaubend. Als wir in einem Kiwihaus auch mal einen Kiwi sahen, haben wir uns auch besonders gefreut. Die Nordinsel konnten wir in unserer Au Pair Zeit entdecken und wir haben unendlich viel erlebt.
Nach meiner Zeit in der Gastfamilie hatte ich Zeit, auf die Südinsel zu reisen und nochmal einen anderen Eindruck von Neuseeland zu bekommen. Der Fallschirmsprung und der Helikopterflug auf den Franz Joseph Gletscher waren die Höhepunkte meiner Reise. Als Au Pair hat man die perfekte Kombination zwischen dem Leben in einer Familie, sodass man die Kultur und die Sprache schnell lernt und andererseits hat man die Möglichkeit viel zu Reisen und das ganze Land zu entdecken. In Neuseeland hat man beste Voraussetzungen. Das Land, die Menschen und die Kultur sind etwas ganz besonderes, man muss es gesehen und erlebt haben!