Mir war schon relativ früh klar, dass ich nach dem Abitur gerne für einige Monate ins englisch sprachige Ausland wollte – am liebsten als Au-pair, da mir work and travel doch etwas stressig bzw. unsicher erschien. Also überlegte ich welches Land es sein sollte und stieß dabei im Internet auf Neuseeland und dachte mir ganz spontan „Okay – ich geh nach Neuseeland, da kommt man sonst ja auch nicht so schnell mal wieder hin!“. Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, kannte jeder dem ich davon erzählte plötzlich jemanden der grade in Neuseeland ist oder war und wie toll es dort sei. Da ich von Natur aus ein Angsthase bin, war es mir zu riskant eine Gastfamilie über das Internet zu suchen. Daher suchte ich nach der richtigen Agentur für mich und stieß dabei auf iST. Die Bewerbung lief schnell und unkompliziert und schon bald kam der Anruf einer Mitarbeiterin von iST, dass eine Familie in Wellington Interesse habe. Nach wenigen Telefonaten stand fest, dass dies die Familie war bei denen ich mein
Auslandsjahr verbringen wollte. Da wurde mir zum ersten Mal bewusst, dass Neuseeland ganz schön weit weg ist und dass ich aus der Sache jetzt nicht wieder heraus kam. Und schon ging es Anfang August los auf die spannendste Reise meines Lebens. Nach langem Flug während dessen sich in meinem Kopf die schrecklichsten Horror-Szenarien abspielten kam ich in Wellington, der Hauptstadt Neuseelands an und wurde von der Familie herzlich mit Blumen und Ballons empfangen. Meine Gastfamilie war einfach super! Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich wie zu Hause und hatte wider Erwarten nicht einmal in 10 Monaten Heimweh. Meine Gastmutter ist selbständig und arbeitete relativ unregelmäßig. Manchmal nur von zu Hause aber auch mal mehrere Tage von Auckland aus, sodass ich die Kinder tagsüber alleine betreut habe. Meine Gastfamilie hat 3 Kinder (9 Monate, 4 Jahre, 6 Jahre) mit denen ich mich super verstand. Vor allem das Baby ist mir sehr ans Herz gewachsen, da ich die meiste Zeit des Tages mit ihr allein verbracht habe. Meine Aufgaben umfassten: kochen, sauber machen, aufräumen, einkaufen, babysitten, Hausaufgaben Betreuung, die Kinder zum Schwimmunterricht oder Tanzen bringen, das Baby versorgen (füttern, vorlesen, spazieren gehen, etc.). An den Wochenenden hatte ich meist frei. In dieser Zeit unternahm ich viel mit den anderen deutschen Au-pairs, mit deren E-Mail Adressen mich iST ständig versorgte. Wellington ist eine tolle Stadt in der es nicht langweilig wird! Es gibt viele Cafés, ein tolles Nachtleben, Strand, Shopping Möglichkeiten, Kinos, das Te Papa Museum und vieles mehr. Über Weihnachten kamen mich meine Eltern besuchen und wir machten einen 4- wöchigen Roadtrip durch das faszinierende Neuseeland. Diese Reise verschaffte mir tolle Eindrücke in das Land der Kiwis und ich machte viele unvergessliche Erfahrungen. Außerdem flog ich mit einem der deutschen Mädchen, die ich in Neuseeland kennengelernt habe, nach Fiji, da ich mir sicher war, Neuseeland wäre dafür der bessere Ausgangspunkt als Deutschland. Obwohl wir in der Regenzeit dort waren, war es super und ich kann es nur empfehlen! Der Abschied von meiner Gastfamilie am Ende meiner 10 Monate Neuseeland fiel mir sehr schwer, da ich mich wie ein Teil der Familie fühlte und es aufgrund der Entfernung wohl noch ziemlich viel Zeit vergehen wird, bis wir uns wiedersehen. Jetzt wo ich zu Hause bin stehe ich in ständigem Kontakt mit meiner Gastmutter, die mir sehr viel bedeutet. Ich kann selbst nicht glauben wie mutig ich war, alleine ans andere Ende der Welt zu fliegen, doch ich kann sagen, dass diese Entscheidung die beste meines Lebens war und ich immer froh sein werde diesen Schritt gewagt zu haben. Ich habe so viele spannende Dinge erlebt, neue Erfahrungen gesammelt und Freundschaften geschlossen. Ich würde jedem einen Au-pair Aufenthalt in Neuseeland wärmstens empfehlen! Lisa