Mit der Erwartung, ein wunderschönes Land und eine andere Kultur kennenzulernen, meine Englischkenntnisse zu verbessern, selbstständiger zu werden und dabei noch einen der schönsten Jobs überhaupt zu haben und auf süße Kinder aufzupassen, habe ich mich für 8 Monate auf den Weg nach Neuseeland gemacht. Als sich meine Schulzeit dem Ende näherte und ich mir überlegte, was danach kommen sollte, war mir schnell klar, dass ich nicht gleich anschließend studieren, sondern mir eine Pause von dem ganzen Lernstress gönnen wollte. Stattdessen wollte ich etwas ganz anderes erleben und dabei noch Zeit haben, mir über meine berufliche Zukunft klarzuwerden. Dann fiel mir auf, dass ein Au-Pair-Programm, wie „IST Sprachreisen“ es anbietet, genau das Richtige für mich wäre. Die Arbeit mit Kindern hatte mir schon immer viel Spaß gemacht und es hatte mich schon immer fasziniert, wie sich Kinder für die scheinbar selbstverständlichen Dinge im Leben so sehr begeistern können. Auch Neuseeland war seit einer Englischschulstunde über das ferne Land eines meiner Traumländer, in das ich auf jeden Fall einmal reisen wollte. Also entschied ich mich, diesen Traum wahr werden zu lassen und schickte im Mai meine Bewerbung an IST. Es folgte ein Gespräch auf Englisch mit einer Mitarbeiterin von IST und ca. 6 Wochen vor meiner Abreise erhielt ich das Angebot einer Familie aus Wellington, mit der ich mich auch sogleich per E-Mail in Verbindung setzte. Sofort erschien mir die Familie sehr sympatisch und nach einem ausführlichen Telefongespräch über Skype war ich mir ganz sicher, dass dies „meine“ Gastfamilie sein würde. Alles weitere klappte reibungslos und so saß ich am 15. September im Flugzeug auf meinem Weg nach Wellington, der mich über Los Angeles und Auckland an meinen Zielort führte. Dort angekommen wurde ich bereits von meinem Gastvater und dem jüngsten der drei Kinder, Lucy (damals 3 Jahre) erwartet. In meinem neuen Zuhause angekommen lernte ich auch gleich Emma (damals 4 Jahre) und meine Gastmutter kennen und fühlte mich sofort willkommen. Und von Max, dem ältesten der drei (damals 6 Jahre), wurde ich, als er später aus der Schule kam, sogar gleich mit einer Umarmung begrüßt. In meiner ersten Woche blieb meine Gastmutter weitestgehend von der Arbeit zu Hause, um mir alles zu zeigen, sodass ich mich an alles gewöhnen konnte. Auch später standen mir meine Gasteltern mit Rat und Tat zur Seite, sodass, abgesehen von kleinen Anfangsschwierigkeiten mit der Sprache und der Mama-anhänglichen Lucy, alles prima klappte. Gleich zwei Wochen nach meiner Ankunft nahm meine Familie mich mit in den Urlaub nach Australien, was noch mal sehr half, die Kinder besser kennenzulernen, das Vertrauen beiderseits zu stärken und vor allem mehr über den Umgang und die Erziehungsmethoden der Eltern zu erfahren. Meine Aufgaben als Au-Pair in den neun Monaten bestanden hauptsächlich darin, die Kinder zu Schule und Kindergarten zu bringen bzw. wieder abzuholen, sie bei jeglichen Freizeitaktivitäten wie Turnen und Schwimmen zu begleiten und sie den Rest des Tages zu beschäftigen. Letztere Aufgabe bestand meist darin, schöne Dinge (Blumen, Herzen und alle Lieblingstiere) zu zeichnen, die die Kinder dann begeistert anmalten (nach einer Weile wurde ich von den Drei auch als Meisterin im Dinosaurier-, Wal-, Hund- und Pferd-Zeichnen bezeichnet ?), Bücher vorzulesen, Halsketten oder andere Sachen mit ihnen zu basteln oder mit kleinen Puppen und Tieren zu spielen (Pollypockets, My Little Pony und Pet Shop bei den Mädels; Dinosaurier und jegliche Meerestiere bei Max). Bei schönem Wetter waren auch das Trampolin im Garten sowie Roller und Fahrräder ein guter Zeitvertreib. Und wenn wir nicht gerade die Zeit zu Hause verbrachten, bot Wellington auch sehr viele Plätze, die die Kinder liebten: etliche Spielplätze, ein tolles Schwimmbad, ein wunderschöner Zoo, das superinteressante Museum „Te Papa“, sowie Indoor-Spielplätze wie „Junglerama“ und „Tiny Town“. Es wurde also nie langweilig. Ansonsten gehörte zu meinen Aufgaben noch, einmal in der Woche das Abendessen für die ganze Familie zu kochen; nur ab und zu musste ich Hausarbeiten wie Staubsaugen und Wäsche erledigen. Am Wochenende hatte ich frei und somit Zeit, andere Au-Pairs zu treffen, die ich dank IST auch schnell kennenlernte, da immer wieder Treffen und einmal sogar ein Wochenendausflug auf eine Farm organisiert wurden. Außerdem war an den Wochenenden und in den Ferien auch ausreichend Zeit, die verschiedensten Orte des wunderschönen und abwechslungsreichen Neuseeland kennenzulernen. Auf meinen Reisen, die ich entweder mit meiner Gastfamilie, meinen Freunden aus Wellington oder Besuch von zu Hause unternahm, war alles mit dabei: unbeschreiblich schöne Landschaften von Sandstränden und Sanddünen über Seen, Geysire und Regenwald bis hin zu Bergen und Gletschern; seltene Tiere wie das Nationalsymbol, der Kiwi; eine Menge Kultur (das Volk der Maori und seine exotischen Traditionen) und nicht zu vergessen ein großer Schub an Adrenalin bei Aktivitäten wie Bungy Jumping, Tauchen, Fallschirmspringen und Rafting. Eines meiner wohl schönsten Erlebnisse auf meinen Reisen war das Schwimmen mit Delphinen in den Marlborough Sounds. Alles in allem hatte ich also eine wunderschöne Zeit, die ich nie vergessen werde, eine tolle hilfsbereite und flexible Gastfamilie, supersüße Kinder, unbeschreiblich tolle Reisen in einem wunderschönen Land und die Möglichkeit, Erfahrungen aller Art zu sammeln, die ich nicht missen wollte. Somit kann ich ein Auslandsjahr als Au-Pair in Neuseeland nur empfehlen und ich hoffe, dass ich mit meinem Bericht ein bisschen Interesse wecken konnte, entsprechend dem Motto: Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum! Miriam Bulach