Der Wunsch, ein AuPair Jahr in den USA zu machen, stand für mich bereits in der sechsten Klasse fest. Ich wollte unbedingt die Ferne erkunden und dabei noch einen kulturellen Einblick bekommen. Und da war ich, 7. Juli, nach einer Woche in NYC, angekommen am Des Moines Airport, IOWA. Und ein unglaublich tolles Jahr war daran, zu beginnen. Mary, ihr Mann Jeffn und Emma, die 10 Jährige Tochter, um die ich mich kümmern würde, holten mich am Airport ab und machten mir schon den Einstieg super leicht. Das Wochenende danach war Eingewöhnungszeit und ich wurde eingeführt ins Wäsche waschen, einkaufen und ins automatische Autofahren. Wir gingen zum Farmers Market Downtown, und ins Kino zu Superman. Die Umgebung war sehr anders als in Deutschland, breite Straßen, extrem große Häuser, Autos und auch…Menschen. Aber man gewöhnte sich sehr schnell daran. ;) Montag war mein erster Arbeitstag. Da Ferien waren, weckte ich Emma erst um 10, bereitete etwas Frühstück für uns beide vor und wir spielten eine Weile, bevor ich ihr etwas TV-Zeit gab, um mich der Wäsche zu widmen, und sie anschließend mit zum grocery store nahm, um Dinge fürs Dinner zu kaufen, was ich von da an jeden Abend mit Jeffs Hilfe vorbereiten würde. Nachdem alles sauber war, hatte ich Feierabend. So verliefen viele Tage bis Emma wieder in die Schule musste. Auch kam später Ria, ein weiteres AuPair aus Deutschland, mit der ich sehr viel Zeit verbringen würde. Mit Emma ging ich oft reiten, oder wir gingen zusammen in die Mall, Fahrrad fahren, Hunde ausführen, Billard spielen, Filme angucken oder wir hatten einfach Spaß, sinnlose Dinge zu tun. Da sie kein Kleinkind mehr war, war es zwar anfänglich schwierig, Nähe zu ihr aufzubauen, diese wurde jedoch später umso stärker. Sie durchlief eine schwierige Zeit, da die Pubertät kam und sie sich sehr verändert hat, aber ich konnte ihr wenigstens einen Rückhalt bieten, falls sie ihn brauchte. Mit der Schule kam auch der Stress. Früh aufstehen, sehr viele Hausaufgaben, und na ja, Teenager Sorgen halt... Auch für mich war es eine harte Zeit, denn ich belegte mit Ria zusammen einen ESL Kurs (English as a second language) 3 Stunden, täglich, Montag bis Freitag, und musste nebenbei noch die Hausarbeiten erledigen, einkaufen gehen und alles bevor 3 pm, um Emma rechtzeitig abholen zu können. Oftmals habe ich mich aufgeregt über die viele Arbeit, die ich hatte. Jedoch nachdem der Kurs zu Ende war, merkte ich, dass es alles nur wegen dem Kurs war, und es war gut, ihn absolviert und beendet zu haben, um die letzten Monate mit Freizeit genießen können. Weihnachten in der Familie war wunderschön. Da meine deutsche Familie relativ auseinander gerissen war, hatte ich dort jedoch das Gefühl von Zusammengehörigkeit und der Schönheit Weihnachtens. Selbst die Katze liebte Weihnachten, sie hatte Ornamente am Baum hängen, hat Geschenke bekommen und ist immer den Baum hochgekrakselt. Bekommen Haustiere in Deutschland Weihnachtsgeschenke?? Meine 2 Wochen "vacations" habe ich in Mexiko verbracht, über Neujahr, da mein Freund aus Mexiko stammt und ich sonst nicht viel Zeit mit ihm verbringen konnte. Diese Zeit habe ich ebenfalls sehr genossen, und habe etwas von Mexiko kennengelernt. Nach Neujahr verstrichen die Wochen wie Sekunden, es war kaum zu glauben, und es war nur noch ein Monat bis zur Abreise. Als Emma wieder in den Sommerferien war, war erstmal Schluss mit der tagtäglichen Routine seit dem letzten Herbst, und wir haben jeden Tag etwas gemacht, obwohl wir meistens im Stall waren und geholfen haben. Auch mit Mary hatte ich ein sehr enges Verhältnis aufgebaut, wir vertrauten uns gegenseitig unsere Geheimnisse und Sorgen an. Meistens als alle anderen schon lange schliefen. Dann war es schon wieder Zeit, die Sachen zu packen. Und WAS IST DENN DAS!! KEIN PLATZ IN DEN KOFFERN?! Noch schnell wurden alle möglichen Dinge verschenkt oder verschickt, und wer glaubt es, meine beiden Koffer waren nur ganz knapp (50 Gramm) unter der US Gewichtsgrenze. Perfekt! Und dann ging es auf zum Flughafen, Mary, Jeff, Emma und auch Bruder Ryan mit Freundin Lexi kamen mit. Auch Lee, mein Community Counseler kam zum Flughafen, um mich zu verabschieden. Es war ein emotionales Chaos und wirklich schwer, den Menschen Tschüß sagen zu müssen, die einem so stark ans Herz gewachsen waren. Lee brachte einen Fetzen Stoff, riss ihn auseinander, und verteilte die Stücken unter uns, sagte „This is Anne, everytime we will look at it, we will think of her and remember the great time we all had together.” Das gab dem ganzen einen kleinen Hoffnungsschimmer. Ich verabredete mich mit meiner Familie für den Frühling, und sagte auf Wiedersehen, um zum Check In zu laufen.