Am Anfang ist alles unglaublich neu und fremd... Da sitze ich nun mit einem der Kinder auf dem Fußboden und spiele. Ezra war 3 Jahre alt und ich sein erstes Au Pair. Den einen Tag waren wir umgeben von Bauklötzen, Puzzles, Eisenbahnen und Autos, an einem anderen Tag von "Power Rangers" und "Pokemon". Und an einem ganz anderen Tag haben wir dann mit "Crayons", Schere, Klebstoff und Papier experimentiert. An die Nachmittagen kamen meine beiden Schulkinder nach Hause. Abigail war 7 und Jacob 9 Jahre alt. Und schon kamen Hausaufgaben, Schwimmstunden, Fußball, Klavierstunden, Tennis, Gymnastic, Geigeunterricht, Baseball, "Playdates" und vieles mehr dazu. Dabei gab es lachen, weinen, Wutausbrüche, versöhnen, Kissenschlachten, Schlafenszeit, Haare waschen, "Dinner, Lunch & Breakfast", krankes Kind, glückliches Kind, lernendes Kind, verständnisvolles Kind und einfach nur Kind. Es passieren sehr viele Dinge im alltäglichen Leben, die einfach nur hingenommen werden. Wenn ein Kind Schwimmen, Dreiradfahren, Zöpfe flechten, Grimassen schneiden, Kneten, Papier schneiden und Schreiben lernt, dann ist das schön. Wenn man selbst der Lehrer war, erzeugt das ein unglaubliches Gefühl von Stolz! Ich bin froh, die Gelegenheit gehabt zu haben, ein Jahr mit einer jüdischen Gastfamilie bei Washington D.C., Maryland gelebt zu haben. Es hat mir unwahrscheinlich weitergeholfen, mich selbst zu entwickeln. Ich haben meine Englischkenntnisse um ein großes Stück erweitern können und zusätzlich das Interesse am Erlernen einer weiteren Fremdsprache entdeckt. Aufgrund der Vielfältigkeit der Bildungsangebote in den USA, hat sich mein persönlicher Horizont erweitert und ich habe für mich persönlich neue berufliche Möglichkeiten entdeckt. Ich kann aus meiner Erfahrung als Au Pair sagen, dass es sowohl positive, als auch negative Eindrücke gibt. So ist es aber mit vielen Dingen im Leben und es gibt immer einen Weg. Die meisten Probleme waren auf kommunikativen Wege zu lösen. Andere Probleme gehen entweder unter oder sind einfach nichtig in der Relation zu "wahren" Problemen, die es auf der Welt gibt, wie Hunger, Krieg und Tod. Dieses Jahr war ein besonderer Abschnitt in meinem Leben und bleibt damit unvergesslich. Abgesehen von der Tatsache, dass ich ca. 30 Filmrollen verknipst haben, sind die schönsten und prägendsten Erlebnisse in meinem Kopf und damit unbezahlbar. Vielen Dank an die Personen, die das alles möglich gemacht haben, danke an meine Familie und Freunde in den USA.