Liebe zukünftige AuPairs, einen Monat bin ich jetzt schon wieder zu Hause und möchte euch ein bisschen von meinem Jahr als AuPair erzählen. Insgesamt war dieses Jahr das Beste, was mir bis jetzt passiert ist. Ich habe viele feste Freundschaften geschlossen und natürlich die amerikanische Kultur besser kennen gelernt. Dabei bestätigten sich einige Klischees über die „Amis“, andere werden aber auch widerlegt. Es stimmt zum Beispiel, dass in den USA alles eine Nummer größer ist: Kühlschränke, Strassen, Autos oder Milchkartons – alles ist größer. Oder dass man in Amerika ohne das Auto nirgendwo hinkommt – völlig richtig, denn Gehwege und öffentliche Transportmittel sind, außer in den Millionenstädten, kaum zu finden. Und natürlich weiß jeder seit „Desperate Housewives“, dass viele amerikanische Frauen mit 3, 4 oder 5 Kindern zu Hause bleiben. Wenn ich so meine ersten Tage in St. Louis zurückdenke, fällt mir wieder ein, wie „hilflos“ man sich am Anfang erstmal fühlt. Man kennt die Familie noch nicht richtig, man weiß noch nicht einmal in welchem Schrank die Teller stehen oder welche Regeln die Kids zu befolgen haben. Die Kinder haben mich am Anfang mehrmals auf die Probe gestellt. Als erstes AuPair meiner Gastfamilie, zudem mit relativ großen Kindern (zwei Jungs im Alter von 9 und 10), war es für sie natürlich eine Umstellung. Das hat schon eine Weile gedauert, bis wir drei gut miteinander ausgekommen sind. Zum Glück standen meine Gasteltern voll hinter mir. Sie haben mich immer gefragt, wie es mit den Kids gelaufen ist und wie es mir geht. Amerikaner werde ich immer als sehr freundliche und aufgeschlossene Menschen in Erinnerung behalten. Meistens saß ich abends noch mit meinem Gastvater vor dem Fernseher und wir haben gequatscht. Meine Gasteltern und ich hatten ein echt super Verhältnis. Am Ende kann ich sagen, dass ich mich wie ein Familienmitglied gefühlt habe. Besonders schön fand ich die vielen Reisen, die ich mit meinen Freunden unternommen habe. Über das Wochenende sind wir nach Chicago, Memphis und Springfield (Geburtsstätte von Präsident Abraham Lincoln) gefahren. Im Januar beschlossen meine zwei besten Freundinnen und ich, eine Woche Urlaub in Kalifornien zu verbringen. San Francisco, Los Angeles, Hollywood, Venice Beach, Universal Studios, Disneyland, die Golden Gate Bridge und vieles mehr haben wir gesehen! Ansonsten war ich an den Wochenenden auch manchmal mit meiner Gastfamilie zu Familienfeiern unterwegs oder habe mich bei den AuPair – Treffen amüsiert. Dort ging es immer lustig zu und man hat schnell Freundschaften mit anderen AuPairs verschiedener Herkunftsländer geschlossen. Sobald neue AuPairs ankamen, wurden von unseren Community Counselors, also unseren Betreuern vor Ort, sofort ein Willkommenstreffen in der nächsten Mall arrangiert. Apropos Mall: Diese Einkaufsmeilen sind wirklich riesig und es ist eigentlich fast unmöglich, kein Geld auszugeben, weil man doch immer etwas findet, was gefällt. Einer meiner Lieblingsplätze in St. Louis war die ESL, English as a Second Language, school, eine Schule, die von der Regierung gefördert wird und in der nur Ausländer englisch lernen. Der Unterricht geht allerdings ziemlich locker zu, so dass man viel Zeit hat, sich mit den anderen „Schülern“ zu unterhalten und mehr über sie und ihre Kultur erfährt. Und für alle, die sich Sorgen machen, das sie eventuell Pfunde zunehmen: Ich habe nicht zugenommen. Denn nicht alle amerikanischen Familien sind Fast Food Fanatiker und ernähren sich manchmal gesünder als jede deutsche Familie! Hinzu kommt, dass man an jeder Ecke ein Fitnessstudio findet, natürlich ausgerüstet mit Fernsehern in jeder Ecke, damit man auch im Fitnessstudio seine Lieblingsserie nicht verpasst! (Ja, es ist leider war, der amerikanische Durchschnittshaushalt, hat 4 bis 5 Fernseher.) Alles in allem: Ein super Jahr, mit vielen neuen Erfahrungen! Eure Marie