Die größte Sehenswürdigkeit, die es gibt ist die Welt – sieh sie dir an.
Kurt Tucholsky
Bereits mit 10 Jahren war mir klar, dass ich nach dem Abitur unbedingt ein Jahr als Au Pair in den USA verbringen möchte. Somit ging es mir auch nicht wie vielen anderen die von ihrem Jahr mehr oder weniger „überrumpelt“ wurden. Schließlich denke ich ein Jahr alleine in ein fremdes Land zu gehen, ist keine Entscheidung die man leichtsinnig treffen sollte. Ich wusste schon immer, dass ich Kinder unheimlich gerne mag, abenteuerlustig bin und offen für Neues. Somit hatte ich auch keinerlei Probleme im August 2010 Deutschland „Goodbye“ zu sagen und ein Jahr das Land der unbegrenzten Möglichkeiten zu erkunden.
Der Au Pair Workshop in NYC war ein super Einstieg in ein unglaublich spannendes Jahr. Die zwei verschiedenen Lehrer waren zu meinem Erstaunen äußerst jung, dynamisch und immer äußerst bemüht uns alles mir sehr viel Spaß beizubringen. Zudem hatten wir immer genügend Zeit auch ein wenig von New York City zu erkunden.
Meine Gastfamilie lebte in Ashburn, VA, welches ca. 40min. von der Hauptstadt Washington DC liegt.
Ich hatte sehr viel Glück mit meiner Gastfamilie. Wir verstanden uns alle sofort und ich habe mich direkt vom ersten Tag an wie zu Hause gefühlt. Zudem denke ich hat es geholfen, dass ich mich bei meiner Bewerbung so ausführlich wie möglich beschrieben hatte und auch bei den Gesprächen mit den Familien vieles hinterfragte. So konnten keine „bösen Überraschungen“ mehr auf mich warten.
Somit passten meine Gastmom Heidi & Ich wortwörtlich wie die Faust aufs Auge. Wir lieben beide Sport, Kochen und haben denselben Geschmack sowie Humor. Im Laufe des Jahres sind wir beide zu besten Freundinnen geworden und hatten nie eine strenge „Arbeitgeber-Arbeitnehmer“ Beziehung wie es bei manchen Au Pairs der Fall ist. Von Anfang an wurde ich als Familienmitglied aufgenommen und zu allen Aktivitäten / Urlauben mit eingeladen.
Meine Familie gab mir alle Freiheiten, die man sich nur wünschen kann. Ich hatte ein eigenes Auto, eigenes Zimmer mit Bad, jedes Wochenende frei und die Möglichkeit bereits freitags schon in eine Wochenendreise zu starten.
Während des Jahres lernte ich nicht nur unheimlich viele äußerst, interessante Menschen kennen sondern lernte auch mich selbst besser kennen. So entdeckte ich, dass ich um einiges stressresistenter bin als ich zuvor dachte und ich zudem viele Meinungen, die Ich von den USA zuvor hatte um einiges revidieren musste. Wenn ich jetzt an die Person denke, die damals in Düsseldorf ins Flugzeug stieg, scheint es für mich als wenn es eine komplett andere, viel naivere, unerfahrenere jedoch sehr optimistische Katharina gewesen ist. Zwar bin ich immer noch der kleine Optimist der ich immer schon war, jedoch denke ich hat es meiner, eigenen Persönlichkeit sehr viel gebracht ein Jahr alleine in einer anderen Kultur zu verbringen.
Somit würde ich JEDEM empfehlen ein Jahr im Ausland zu verbringen. Selbst wenn eure Freunde, Familie oder wer auch immer euch für „verrückt“ erklären mögen oder ihr vielleicht einen festen Freund habt, den ihr nicht verlieren wollt, lasst euch gesagt sein: Wenn ihr es JETZT nicht macht, dann werdet ihr es NIE machen. Also habt ein bisschen Mut und seid verrückt ; - )
PS: Ich habe auch seit 5 ½ Jahren einen Freund und bin trotzdem Au Pair geworden = ) Das eine schließt das andere nun mal eben nicht aus!!!
Katharina Hug =)