Explore. Dream. Discover. –Mark Twain Einmal ans andere Ende der Welt reisen, das ist wahrscheinlich nicht nur für mich schon immer ein Kindheitstraum gewesen. Im März war es dann soweit, nach einigen organisatorischen Vorbereitungen ging’s endlich los. Nach Zwischenstopps in Dubai und Sydney kam ich nach einem doch relativ langen Flug endlich in Auckland an- der Beginn einer wunderbaren Zeit. Zwar erwartete mich in Neuseeland ein relativ untypisches stürmisch, regnerisches Wetter und natürlich war ich ziemlich müde, all das war jedoch schnell vergessen, als ich schließlich bei meiner Gastfamilie in Tauranga ankam. Ich hatte zuvor schon nette Skypegespräche geführt und bereits dabei ein gutes Gefühl gehabt. Außerdem waren die Skype dates gut, um einen ersten Eindruck zu bekommen, was mich erwarten würde. Bei der Gastfamilie angekommen wurden meine Vorstellungen aber trotzdem deutlich übertroffen. Ich wurde herzlich empfangen und fühlte mich schnell wie zu Hause- man kann auch gar nicht anders, bei wunderbaren Gasteltern und meinen zwei kleinen Gastschwestern (damals eineinhalb und 4 Jahre alt). Nachdem ich mein erstes Wochenende mit der Gastfamilie verbracht hatte und ein bisschen in das neuseeländische Alltagsleben hineinschnuppern durfte, ging es dann auch für mich in die Sprachschule. Meine Englischlehrerin, die unseren kleinen Kurs (wir waren zwei Mädels aus Deutschland) die nächsten drei Monate auf das CAE Certificate vorbereiten sollte, war eine nette, ältere Dame, die uns nicht nur sehr gut auf das Examen vorbereitete, sondern uns auch typische „Kiwi styles“ zeigte. Als „Demi“-Pair ging ich vormittags in die Schule und war nachmittags bei der Familie. Dort erledigte ich alle möglichen Dinge, die im Alltag eben so anfielen, für mich bedeutete das aber keinesfalls reine „Arbeit“, sondern eher ein Mitwirken am Familienleben. Von Staubsaugen, über Spülmaschine ein- und ausräumen und mit dem Hund Gassi gehen, bis Kinder baden/wickeln und für sie Abendessen kochen war alles dabei. Aber meine Gastfamilie zeigte mir alles nach und nach, sodass ich mich sehr gut einleben konnte. Die Kinder waren tagsüber in der day care, dadurch konnte ich in Ruhe Aufgaben erledigen und abends helfen, wenn alle wieder da waren. Ab und zu kam Babysitting dazu. Ich konnte aber immer mit meiner Gastfamilie sprechen und mich so auch mit anderen Demi/Au Pairs treffen oder ein paar kurze Trips durch Neuseeland machen um die schöne, abwechslungsreiche Natur und Landschaft kennenzulernen und zu genießen (So hatte ich z.B. auch an Ostern die Gelegenheit mit einem anderen Au Pair die Südinsel zu erkunden). Zeit für eigene Freizeit blieb also trotzdem genug. Allerdings habe ich sehr gerne auch die freie Zeit mit der Familie verbracht. Sie haben mir viel von Neuseeland gezeigt, haben mit mir Ausflüge unternommen und mir sogar das für Neuseeland typische Farmleben gezeigt- Kann ich übrigens jedem empfehlen, ein MUSS für Neuseelandentdecker. Angst vor einer „Fremdsprache“ und einem anderen Land, weit weg von Familie und Freunden braucht man in Neuseeland nicht haben, denn die“ Kiwis“ sind alle sehr offen, spontan und gastfreundlich. Man braucht keine Hemmungen haben, auch mal „falsches“ Englisch zu reden und man wird staunen, wie schnell man doch auf Englisch denkt oder träumt. Da fällt es eher schwer wieder Deutsch zu sprechen. Mir hat es jedenfalls sehr gut gefallen, sogar so gut, dass ich meinen Neuseeland Aufenthalt bei der Familie schließlich verlängert habe. Ich habe viel erlebt, von neuseeländischem Sommer bis „Winter“, gastfreundlichen „Kiwis“, atemberaubender Landschaft, einer super Gastfamilie und tollen neuen Freunden, mit denen ich mich heute immer wieder gerne und sehnsüchtig an Neuseeland zurück erinnere. Die Zeit als Demi Pair kann ich deshalb nur weiter empfehlen! Es ist erstaunlich, wie schnell man sich zu Hause fühlt- obwohl es am anderen Ende der Welt liegt. Neuseeland ist immer eine Reise wert, ich habe das Land und seine Leute ins Herz geschlossen und kann es kaum erwarten, wieder zurück zu gehen!
Katharina Klumpp
Tauranga: Lisa Scherer
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